Klimafreundliches Bauen mit Plusenergie – Beispiel Worblaufen (Bern)
- IREM Team
- 19. Juni
- 1 Min. Lesezeit

In Worblaufen bei Bern wurde die erste Plusenergiesiedlung der Schweiz realisiert – ein Pilotprojekt, das zeigt, wie klimafreundliches Bauen auf Quartiersebene funktioniert. Plusenergie bedeutet, dass ein Gebäude übers Jahr hinweg mehr Energie erzeugt, als es für Heizung, Warmwasser, Haushalt und teilweise Mobilität benötigt. Dies wird durch eine hochgedämmte Gebäudehülle, effiziente Haustechnik und grossflächige Solaranlagen (Photovoltaik) erreicht.
Anwendung bei Mehrfamilienhäusern:
Die Plusenergiebauweise eignet sich besonders gut für Mehrfamilienhäuser. Grössere Dachflächen bieten mehr Platz für Solarmodule, und die Energiekosten können auf mehrere Parteien verteilt werden. Zudem lassen sich zentrale Lüftungs- und Heizsysteme effizienter betreiben. Projekte wie jenes in Worblaufen zeigen, dass der kollektive Ansatz in Siedlungen Skaleneffekte bringt und energetisch besonders wirksam ist.
Wirtschaftlichkeit Plusenergie:
Die Erstellungskosten für Plusenergiehäuser sind aktuell noch etwa 5–15 % höher als bei konventionellen Neubauten, abhängig vom Ausbaustandard und der Technik. Studien und Erfahrungswerte (z. B. aus Worblaufen oder vergleichbaren Projekten) zeigen, dass sich diese Mehrkosten – dank tiefen Betriebs- und Energiekosten – typischerweise nach 10 bis 15 Jahren amortisieren. Mit steigenden Energiepreisen und attraktiven Förderprogrammen kann sich diese Amortisationszeit weiter verkürzen.
Fazit:
Plusenergiehäuser sind besonders für Mehrfamilienhäuser und Siedlungsprojekte eine zukunftsweisende Bauweise. Sie tragen aktiv zur CO₂-Reduktion und Energieautarkie bei. Obwohl sie höhere Investitionen erfordern, lohnt sich der Bau langfristig – sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich. Mit zunehmender Standardisierung und politischer Unterstützung könnten solche Konzepte bald breitere Anwendung finden – auch für Eigentümer mit kleinerem Budget.
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