Bezahlbare Immobilien in der Schweiz

In der Schweiz wird der Traum vom Eigenheim zunehmend ein Privileg für Wohlhabende. Ein typisches Einfamilienhaus kostet durchschnittlich 1,25 Millionen Franken, was ein Haushaltseinkommen von etwa 220.000 Franken erfordert. Da jedoch nur rund 3 Prozent der Schweizer Haushalte diese Einkommenshöhe erreichen, können sich die meisten keine Immobilie leisten. Schon für eine Eigentumswohnung im Wert von 900.000 Franken bräuchte man ein Einkommen von etwa 160.000 Franken.

Die sogenannte Tragbarkeitsrechnung legt fest, dass Wohnkosten maximal ein Drittel des Haushaltseinkommens beanspruchen dürfen. Hierfür ist Eigenkapital in Höhe von 20 Prozent des Kaufpreises nötig; der Rest wird über Hypotheken finanziert. Bei einem Hauspreis von 1,25 Millionen Franken fallen kalkulatorische Wohnkosten von rund 74.000 Franken pro Jahr an. Je nach Finanzierungspartner gibt es einen gewissen Spielraum in den Berechnungen, vor allem bei Zinssatz und Nebenkosten. Dieser Spielraum kann dazu führen, dass ein Haushaltseinkommen von 200.000 Franken ausreichen könnte, um die Tragbarkeit zu erfüllen, weshalb ein Vergleich der Anbieter ratsam ist.

Eine große Herausforderung ist die Entkoppelung der Immobilienpreise von den Löhnen. Seit 2010 sind die Hauspreise um etwa 40 Prozent gestiegen, während die Löhne nur um 8 Prozent zunahmen und in den letzten Jahren stagnierten. Auch die Inflation trägt dazu bei, dass weniger Eigenkapital angespart werden kann, was den Eigenheimkauf weiter erschwert. Sinkende Eigenmittel erhöhen zusätzlich das geforderte Haushaltseinkommen, um die Tragbarkeit zu erfüllen.

Trotz dieser Entwicklung gibt es Regionen mit günstigeren Immobilienpreisen, die für potenzielle Hauskäufer eine Alternative darstellen. In abgelegeneren Kantonen wie Glarus, Jura, Tessin und Wallis sind Häuser teilweise für unter 1 Million Franken zu haben. Auch Bauland für Neubauten ist in diesen ländlichen Gebieten noch verfügbar. Solche Kompromisse bieten für einige Haushalte weiterhin die Möglichkeit, ein Eigenheim zu erwerben, wenn sie bereit sind, auf eine zentrale Lage zu verzichten.